Sprachentwicklungsstörung und Sprachentwicklungsverzögerung

Von einer verzögerten oder gestörten Sprachentwicklung spricht man, wenn Kinder mit einzelnen oder allen Ebenen der Sprache Probleme haben. Dies sind die Bereiche Aussprache, Grammatik, Wortschatz und Sprachverständnis. Gründe sind manchmal in einer gestörten Mundmotorik oder einem herabgesetzten Hörvermögen zu finden, aber nicht immer lassen sich eindeutige Ursachen ausmachen.

Während die meisten Kinder ihre Muttersprache, und manche auch noch eine Zweitsprache, innerhalb einer kurzen Zeit mit einer faszinierenden Leichtigkeit erwerben und bereits mit vier Jahren gut verständliche und korrekte Sätze, Antworten und Fragen von sich geben, gelingt dies einer kleineren Gruppe von Kindern nicht. Diese Kinder sind in ihrer Sprachentwicklung verzögert. Einige von ihnen entdecken die Bedeutung der Sprache zunächst nicht und nehmen nur wenige Anregungen aus ihrer sprachlichen Umgebung auf. Andere sprechen zwar früh, dafür aber recht unverständlich. Wieder andere sprechen in unvollständigen Sätzen und manche umschreiben Worte mit Gesten, Mimik und Zeigehandlung, weil sie Probleme haben, die entsprechenden Begriffe abzuspeichern und abzurufen.

Die Sprachtherapie bzw. Logopädie hilft Kindern mit Problemen in der Sprachentwicklung, einen besseren Zugang zur Sprache zu finden. Durch individuell auf das Kind abgestimmte therapeutische Interventionen kann die Sprachentwicklung gezielt in Gang gesetzt und positiv beeinflusst werden. Unter diesen Voraussetzungen haben die betroffenen Kinder gute Chancen, den Rückstand zur Altersgruppe aufzuholen.

In der Sprachtherapie werden auch die Eltern im Umgang mit ihren Kindern geschult und erhalten kleine Anregungen und Übungen für zu Hause, um ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen.

Die Beratung der Eltern sowie häusliche Wiederholungen von Therapieinhalten sind deshalb fester Bestandteil unserer Arbeit.